Nur knapp ein halbes Jahr, nachdem der Verband und seine Mitglieder ihre langjährige Führungspersönlichkeit mit tiefer Verbundenheit und Dank für seine herausragenden Verdienste sowie seinen unermüdlichen Einsatz für chronisch kranke und behinderte Menschen mit dem Ehrenvorsitz ausgezeichnet hatten, müssen sie nun schweren Herzens von Friedel Rinn Abschied nehmen. Er stand mehr als 22 Jahre an der Spitze des Verbandes und hat in dieser Zeit beispielhaft zur Verbesserung der Lebenssituation behinderter Menschen und ihrer Familien beigetragen. Friedel Rinn war darüber hinaus seit vielen Jahren Präsident der REHACare International, der größten Fachmesse für Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und Pflegebedarf in Düsseldorf, Ehrenvorsitzender der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung in Hessen und bis zum Sommer letzten Jahres auch Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen im Bundesland Hessen.
Mit Herz und Verstand
„Mit Friedel Rinn verliert die BAG SELBSTHILFE einen ihrer ganz großen Vordenker und Lenker“, bedauert Volker Langguth-Wasem, Bundesvorsitzender der BAG SELBSTHILFE. „Er hat mit seinem Wirken maßgebliche Veränderungen angestoßen, die Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen dahin rückten, wo sie hingehören, nämlich in die Mitte der Gesellschaft. Der Tod von Friedel Rinn macht mich auch persönlich sehr betroffen.“
Friedel Rinn war mit Leib und Seele Journalist und Vater von drei Kindern. Seine Fachkompetenz und sein Engagement für die Selbsthilfe waren herausragend. Neben der Tätigkeit in der BAG SELBSTHILFE und der Lebenshilfe griff er auf langjährige berufliche Erfahrungen aus der Leitung des Sozial-, Jugendhilfe-[nbsp] und Gesundheitsdezernates beim Lahn-Dill-Kreis zurück. Er war unter anderem Mitarbeiter der Hessischen Staatskanzlei, dort auch stellvertretender Sprecher der Hessischen Landesregierung. Darüber hinaus war er Schwerbehindertenbeauftragter der Hessischen Landesregierung und Präsident der REHACare International. Als einen Meilenstein seiner Amtszeit bewirkte er dort die Umstellung des Turnus der Fachmesse von zwei Jahren auf ein Jahr und legte so auch den Grundstein zur Neupositionierung der REHACare.
„Selbsthilfe ist ein Wert an sich“
Mit diesem Motto betonte Friedel Rinn stets, dass Selbsthilfe nicht nur für den Erfahrungsaustausch und die wechselseitige Unterstützung der einzelnen Betroffenen untereinander bestehe, sondern sie auch im Verband das wertvolle Erfahrungswissen dieser Fachleute in eigener Sache bündele. Deshalb sei Selbsthilfe eine kompetente Interessenvertretung chronisch kranker und behinderter Menschen, die nicht bevormundet werden dürfe. Das war Friedel Rinn wichtig.
„Sein Engagement und sein Rat werden der BAG SELBSTHILFE fehlen. Ich persönlich muss mich von meinem langjährigen Weggefährten und Vertrauten verabschieden. Sein Wirken und seine Führungspersönlichkeit werden immer ein Vorbild für mich und meine Arbeit sein“, betont Volker Langguth-Wasem.
Die BAG SELBSTHILFE trauert um Friedel Rinn.
Der Vorstand.
Die Geschäftsstelle.
Die Mitglieder.
Ihr Mitgefühl gilt seiner Familie.