Als Dachverband von 121 Bundesverbänden der Selbsthilfe chronisch kranker und behinderter Menschen und deren Angehörigen mit rund 1 Million Mitgliedern sowie von 13 Landesarbeitsgemeinschaften möchte die BAG SELBSTHILFE nochmals betonen, dass sie aus Betroffenensicht keine Einschränkungen bei finanziellen Leistungen, insbesondere beim Pflegegeld, für vertretbar hält; in der Praxis können solche Einschränkungen dazu führen, dass sich immer weniger Menschen für die Pflege von Angehörigen bereitfinden bzw. Reduzierung von Arbeitszeiten in Kauf nehmen kön-nen- mit der Folge, dass unter Umständen Pflegeversicherung und Sozialhilfe durch entsprechende Eigenanteile im Pflegeheim oder Übernahme ambulanter Kosten noch stärker in Anspruch genommen werden als bisher. Insoweit dürfte eine Reduzierung des Pflegegeldes eher Kostenerhöhungen als Kosteneinsparungen zur Folge haben.
Denn würde man die Arbeitsleistung der Angehörigen zutreffend berechnen, würde dies vermutlich enorme Kostensteigerungen zur Folge haben, da viele Ange-hörige bereits jetzt eine 24-Stunden Pflege leisten, die durch das Pflegegeld nicht einmal ansatzweise angemessen entlohnt wird. Dies dürfte selbst dann gelten, wenn man die Kosten niedriger als die von professionellen Pflegekräften ansetzen würde, zumal die entsprechenden professionellen Pflegekräfte gar nicht zur Verfügung stehen.