Patientenvertretung im G-BA: Patientenvertretung kritisiert die Aussetzung des QS-Verfahrens zur Vermeidung nosokomialer Infektionen

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat heute beschlossen, das Qualitätssicherungsverfahren (QS-Verfahren) zur Vermeidung nosokomialer Infektionen vorübergehend auszusetzen.

Das für die Patientensicherheit so relevante QS-Verfahren mit dem Ziel der Vermeidung nosokomialer Infektionen (QS WI) wurde heute vom Plenum des G-BA gegen das Votum der Patientenvertretung vorübergehend ausgesetzt.

Dieses Verfahren befindet sich derzeit in einer fünf Jahre andauernden Erprobungsphase (2017 bis 2021), in der die Methoden geprüft und verbessert werden sollen. Erwartungsgemäß liegen deshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alle erforderlichen Voraussetzungen für die verpflichtende Teilnahme der betroffenen Leistungserbringer vor.

Dennoch hat das IQTIG bereits in dieser frühen Phase des Verfahrens deutliche Potenziale zur Qualitätsverbesserung im Bereich des ambulanten sowie stationären Hygiene- und Infektionsmanagements festgestellt. Beteiligte Leistungserbringer und Praxen haben die Stellungnahmeverfahren genutzt, um erste Anstöße zur Verbesserung des Hygienemanagements umzusetzen. Das ist gerade auch in Pandemiezeiten für Patientinnen und Patienten von allerhöchster Bedeutung.

In Abwägung zu diesem bereits jetzt erkennbaren patientenseitigen Nutzen kann die Patientenvertretung aktuell keine zwingenden Gründe zur Aussetzung des Verfahrens erkennen.

Es kann nicht nachvollzogen werden, dass nach vier Jahren Entwicklungszeit das IQTIG den von ihm gesehenen Anpassungsbedarf für die einrichtungsbezogene QS-Dokumentation nicht regulär im Rahmen der Erprobungsphase umsetzen konnte.

Ansprechpartner Patientenvertretung G-BA:
Cordula Mühr
Co-Sprecherin der Patientenvertretung im UA QS des G-BA
E-Mail: Cordula Mühr

Pressemitteilung
Gesundheitspolitik
Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)

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