Pressemitteilung: BAG SELBSTHILFE entsetzt über das angekündigte Aus für den Bundesklinikatlas

Insbesondere chronisch kranke und behinderte Menschen sind auf ein solches Portal bei der Suche nach geeigneten Krankenhäusern angewiesen

Düsseldorf, 14. Juli 2025 – Die BAG SELBSTHILFE als Dachverband von chronisch kranken und behinderten Menschen reagiert mit großem Unverständnis und Entsetzen auf die Ankündigung von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken, den Bundesklinikatlas einstellen zu wollen.

Der Bundesklinikatlas stellt seit seinem Start im Mai 2024 ein wichtiges Instrument dar, um Patientinnen und Patienten eine transparente Orientierung über Leistungsangebote, Versorgungsqualität und personelle Ausstattung der Kliniken zu ermöglichen. 

„Gerade für chronisch kranke und behinderte Menschen, die auf gut aufbereitete, verlässliche Informationen über geeignete Krankenhäuser angewiesen sind, ist ein solches Portal unverzichtbar“, macht Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE deutlich. „Der Klinikatlas ist ein wichtiges Instrument, um Leistungsangebote und Qualität der Krankenhausleistungen in Deutschland transparent zu machen. Es ist sehr viel Know-how in den Atlas hineingeflossen, das die BAG SELBSTHILFE zusammen mit der Bertelsmann-Stiftung beim Aufbau des Vorläuferportals „Weisse Liste“ aufgebaut hatte“, so Dr. Danner.

Die Kritik, es handele sich bei dem Atlas lediglich um eine Doppelstruktur, ist für die BAG SELBSTHILFE schlichtweg nicht nachvollziehbar. Zwar gibt es mit dem Deutschen Krankenhausverzeichnis ein weiteres Angebot, jedoch liegt die öffentliche Verantwortung für objektive und unabhängige Qualitätsinformationen über die Krankenhäuser beim Staat. Ein Rückzug des Bundesgesundheitsministeriums aus dieser Verantwortung wäre ein fatales Signal an alle Patientinnen und Patienten.

„Statt den Klinikatlas voreilig einzustellen, sollte konstruktiv geprüft werden, wie bereits investierte öffentliche Mittel, die Expertise unabhängiger Akteure und die Informationsbedürfnisse der Bevölkerung in einem qualitativ hochwertigen Angebot zusammengeführt werden können“ kritisiert der Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHIFE.

Die BAG SELBSTHILFE fordert Bundesministerin Warken auf, ihren angekündigten Dialog ernsthaft zu führen und sicherzustellen, dass Patientensicht und Patientenrechte in der Weiterentwicklung der Krankenhausversorgung und ihrer Transparenzinstrumente angemessen berücksichtigt werden.

 

Burga Torges

Referatsleitung Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

BAG SELBSTHILFE

Kirchfeldstraße 149

40215 Düsseldorf

Pressemitteilung

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