Düsseldorf, 17.03.2022. Für viele vulnerable Menschen stellen die geplanten Lockerungen der Bunderegierung insbesondere die fallende Maskenpflicht in Schulen, Supermärkten und bei verschiedenen medizinischen Dienstleistern wie Zahnärzten und Physiotherapeuten eine hohe Gefährdung dar. Denn im Gegensatz zu vielen anderen können sich diese Menschen aufgrund ihrer Erkrankung oder einer immunsupprimierenden Therapie selbst nicht durch eine Impfung schützen, da sie bei ihnen oft nicht ausreichend wirkt; dies ist beispielsweise bei Menschen mit Organtransplantationen oder mit Krebserkrankungen der Fall.
„Für die betroffenen Menschen ist es deshalb unerlässlich, sich in einem geschützten Umfeld bewegen zu können, welches ihnen durch Maßnahmen wie Impfungen, Masken und Tests auch in Pandemiezeiten eine risikoarme Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Angesicht von Rekordwerten, wie 295.000 Neuinfektionen allein heute, erscheinen uns die geplanten Lockerungen zum jetzigen Zeitpunkt geradezu absurd“, erklärt Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE.
„Das Risiko der Ansteckung und zwangsläufig auch der Ausgrenzung wird somit für chronisch kranke und behinderte Menschen immer größer, das ist für uns inakzeptabel. Daher fordern wir die Politik eindringlich auf, die Masken- und Testpflichten beizubehalten sowie eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahre schnell umzusetzen. Darüber hinaus appellieren wir an die Bundesländer, von den Hotspot-Regelungen Gebrauch zu machen. Angesichts der stark steigenden Zahlen und der neuen Virusvariante B.2 sind diese – auch zum Schutz des Gesundheitssystems – dringend notwendig, zumal die Krankheitsschwere dieser Variante noch gar nicht abgeschätzt werden kann“, so Dr. Martin Danner.
Burga Torges
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