Stellungnahme der BAG SELBSTHILFE zum Entwurf eines Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV)

Die BAG SELBSTHILFE begrüßt, dass Maßnahmen zur höheren Sicherheit der Arzneimittelversorgung ergriffen werden. Kritisch bewertet sie die Änderungen in der Medikamentenversorgung von Patienten mit Hämophilie. Die vorgesehene Möglichkeit eines Austausches von Biologika in der Apotheke lehnt sie ab.

Die BAG SELBSTHILFE begrüßt die vorgesehenen Maßnahmen zur Verhinderung von verunreinigten, gestohlenen oder nicht ordnungsgemäß zubereitete Medikamente bzw. deren Rückruf. Zu ergänzen ist der Entwurf insofern, als es derzeit keinen zentralen Ansprechpartner für das Management der Krise gibt, der sowohl die Krisenkommunikation steuert als auch Maßnahmen anordnen und durchsetzen kann. Die BAG SELBSTHILFE fordert, eine entsprechende Behörde zu schaffen bzw. eine vorhandene Behörde zu beauftragen.

Die BAG SELBTHILFE lehnt die vorgesehene Abschaffung der Direktabgabe von rekombinant hergestellten Gerinnungsfaktoren an Patienten mit Hämophilie durch spezialisierte Zentren ab. Die umfassende Versorgung von Patienten mit Hämophilie in spezialisierten Zentren ist beizubehalten, um den Patientenschutz zu gewährleisten.

Die vorgesehene Austauschbarkeit von Biologika durch Biosimilars nach 3 Jahren bzw. den Auftrag an den Gemeinsamen Bundesausschuss, die Voraussetzungen für die Austauschbarkeit in der Apotheke zu regeln, erachtet die BAG SELBSTHILFE vor allem hinsichtlich der Möglichkeit einer Austauschbarkeit in der Apotheke für schwierig. Denn wie Studien belegen, helfen bei den Problemen, die bei Austausch häufig auftreten, intensive Gespräche zwischen Arzt und Patient.

 

Stellungnahme
Gesundheitspolitik

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