BAG SELBSTHILFE: BAG SELBSTHILFE lehnt die neuen nichtinvasiven pränatalen Bluttests auf Mukoviszidose, Sichelzellkrankheit und Thalässemien ab!

BAG SELBSTHILFE hält Tests für ethisch hochbedenklich. Es besteht das Risiko, dass Eltern von erkrankten Kindern unter Rechtfertigungsdruck geraten, etwa warum sie die Tests nicht durchgeführt hätten. Dies führt zu einer zusätzlichen Diskriminierung für Menschen mit den entsprechenden chronischen Erkrankungen und Behinderungen.

BAG SELBSTHILFE lehnt die neuen nichtinvasiven pränatalen Bluttests auf Mukoviszidose, Sichelzellkrankheit und Thalässemien ab!

Düsseldorf, 13.01.20. Die Einführung eines neuen nichtinvasiven pränatalen Blutdiagnostik (NIPD) auf verschiedene Gener­krankungen hatte schon bereits vor dem Markteintritt kritische Reaktionen ausgelöst. Zu Recht, so die BAG SELBSTHILFE, denn diese vorgeburtlichen Bluttests screenen Föten auf die häufigsten Einzelgenerkrankungen und bergen so das Risiko, dass sich Eltern, deren Föten entsprechende Mutationen haben, ohne ausreichende Beratung für eine Abtreibung entscheiden. Nach der deutschen Markteinführung der pränatalen Bluttests auf Trisomien werden künftig auch nichtinvasive pränatale Tests auf Mukoviszidose, spinale Muskelatrophie, die Sichelzellkrankheit und Thalassämien bei Ungeborenen in Deutsch­land möglich sein.

„Die BAG SELBSTHILFE hält diese Tests für ethisch hochbedenklich. Es besteht das Risiko, dass Eltern von erkrankten Kindern unter Rechtfertigungsdruck geraten, etwa warum sie die Tests nicht durchgeführt hätten. Dies führt zu einer zusätzlichen Diskriminierung für Menschen mit den entsprechenden chronischen Erkrankungen und Behinderungen“, macht Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE deutlich.

Vor dem Hintergrund, dass derartige Tests in Zukunft vermutlich noch zunehmen werden, spricht sich die BAG SELBSTHILFE für ein Verbot solcher Screenings durch den deutschen Bundestag aus.

„Es ist unverständlich, dass der Deutsche Bundestag noch nicht einmal verbindliche Vorgaben für eine Beratung der Eltern vor Durchführung des Tests und für eine umfassende Beratung nach Vorliegen der Testergebnisse machen möchte“, so Dr. Martin Danner.

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Gesundheitspolitik

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