Pat-V: Ein starkes Signal für mehr Patientensicherheit: Qualitätssiche-rungsverfahren Sepsis startet im Januar

Zum 1. Januar 2026 startet das neue Qualitätssicherungsverfahren Sepsis (QS Sepsis) bundesweit in Krankenhäusern. Es soll helfen, Sepsis schneller zu erkennen, Behandlungsabläufe zu verbessern und so die Patientensicherheit deutlich zu erhöhen. Auch wird ein bundesweiter Vergleich der Versor-gungsqualität ermöglicht.

Berlin, 18.12.2025: Die nun bevorstehende Umsetzung des neuen Qualitätssicherungsverfahrens Sepsis sieht die Patientenvertretung als wichtigen Schritt zu mehr Patientensicherheit in Deutschland. Das QS-Verfahren Sepsis ist das Ergebnis einer mehrjährigen Entwicklungsarbeit: Ausgehend von der Antragstellung der Patientenvertretung im G-BA im Dezember 2017 folgten die Beauftragung einer Konzeptstudie durch den G-BA im Januar 2019, die Verfahrensentwicklung und Machbarkeitsprüfung durch das IQTIG sowie die Richtlinienformulierung. Nun kann es zum 1. Januar 2026 losgehen. 

QS Sepsis soll das frühzeitige Erkennen und Behandeln der Sepsis deutlich verbessern. Vom Screening über die rechtzeitige Entnahme und Auswertung einer Blutprobe, die effektive Behandlung bis hin zum Entlassmanagement adressiert es wichtige Voraussetzungen hierfür. Mit einer bundesweiten Datenerhebung im stationären Bereich durch eine fall- und einrichtungsbezogene Dokumentation sowie den Einbezug von Daten der Krankenkassen entsteht erstmals eine strukturierte und transparente Grundlage, um die Versorgungsqualität sichtbar und vergleichbar zu machen sowie Defizite gezielt anzugehen. Die Patientenvertretung begrüßt, dass für die Transparenz zur Versorgungsqualität neben der Darstellung im Qualitätsreport auch eine Abbildung im Bundesklinikatlas durch das IQTIG vorgesehen ist, sodass sich Patient: innen jederzeit informieren können.

Ein wesentlicher Baustein des Verfahrens ist die konsequente Optimierung standardisierter Abläufe im Krankenhaus, die durch Schulungen und klare Prozesse im Klinikalltag erreicht werden soll. Für die Ergebnisse des kommenden Jahres sind noch keine einrichtungsbezogenen Veröffentlichungen der Krankenhäuser vorgesehen. Die Patientenvertretung erwartet jedoch, dass auch das Einführungsjahr von den Krankenhäusern genutzt wird, um die Sterblichkeit sowie chronische Erkrankungen als Folge einer überlebten Sepsis zu senken. „Jetzt kommt es darauf an, dass das Verbesserungspotenzial in jeder Klinik voll ausgeschöpft wird“, sagt Dr. Frank Brunsmann, Sprecher der Patientenvertretung im Unterausschuss Qualitätssicherung. 

Hintergrund:
Sepsis zählt zu den gefährlichsten medizinischen Notfällen. In Deutschland kommt es jährlich zu etwa 233.000 Sepsisfällen. Die Sterblichkeit liegt bei über 30 %, was rund 70.000 Todesfällen pro Jahr entspricht[1]. Schätzungen zufolge gelten dabei bis zu 20.000 Todesfälle im Jahr als vermeidbar[2].

Ansprechpartner: Dr. Frank Brunsmann, post@frankbrunsmann.de

Die Patientenvertretung im G-BA besteht aus Vertreter: innen der vier maßgeblichen Patientenorganisationen entsprechend der Patientenbeteiligungsverordnung: 

  • Deutscher Behindertenrat
  • Bundesarbeitsgemeinschaft PatientInnenstellen und -initiativen
  • Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V.
  • Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Die Patientenvertretung im G-BA kann mitberaten und Anträge stellen, hat aber kein Stimmrecht.

[1]https://iqtig.org/downloads/berichte/2022/IQTIG_Entwicklung-QS-Verfahren-Sepsis_Abschlussbericht_2022-05-31.pdf  [1]Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen

[2]https://www.aerzteblatt.de/news/draengen-auf-nationalen-sepsisplan-33dd7550-50cb-4cbb-b31a-9eb924a26cd7

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