Digitalisierung des Gesundheitswesens

In Deutschland verfügen wir über ein sehr stark ausdifferenziertes Gesundheitswesen, in dem viele Akteure an der gesundheitlichen Versorgung der Patientinnen und Patienten zusammen wirken. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens stellt eine große Chance dar, das Zusammenwirken dieser Akteure zu verbessern, indem Informationen, die zur bestmöglichen Behandlung benötigt werden, besser und schneller weitergegeben werden können. Dafür muss die Digitalisierung aber von Anfang an barrierefrei ausgestaltet sein, damit auch Menschen mit Behinderungen als Behandler sowie Patientinnen und Patienten an der Kommunikation teilnehmen können.

Chancen der Digitalisierung

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens bringt noch weitere Chancen, da Einzelfälle im Behandlungsalltag in einen Zusammenhang zu anderen Fällen gebracht werden können, so dass das Gesundheitssystem in einer ganz neuen Art und Weise als ein lernendes System konzipiert werden kann. Die Diskussion zur Schaffung von Registern und zur Nutzung von Behandlungsdaten zu Forschungszwecken zeigt dies sehr deutlich.

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen stellt aber auch eine Chance dar, die Patientinnen und Patienten zu einem noch aktiveren und noch wichtigeren Partner im Behandlungsgeschehen zu machen. Dies wird einerseits sehr deutlich, wenn man sich die Möglichkeiten vor Augen führt, die die elektronische Patientenakte mit sich bringen wird. Zum anderen zeigt die Verordnungsfähigkeit digitaler Gesundheitsanwendungen, dass die stärkere Einbeziehung der Patientinnen und Patienten in das Versorgungsgeschehen auch von Gesundheitswesen gewünscht ist.

Weiterführende Informationen und unsere Positionierung zu diesem Sachverhalt finden Sie nachfolgend:

1. Forderungspapier "Digitalisierung im Gesundheitswesen"  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen
2. "Elektronische Patientenakte 2021 - Jeder Kasse ihre Akte"  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen (Vortrag anlässlich des Deutschen Krankenhaustages im November 2019).
3. Stellungnahme "Digitale Anwendungsverordnung (DIGAV)".

Kritische Begleitung des Digitalisierungsprozesses

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist andererseits aber auch kritisch zu begleiten. Nicht alles, was als "Innovation" gepriesen wird, ist auch tatsächlich für die Patientinnen und Patienten von Nutzen.

Ferner stellen sich immer wieder auch Fragen zu Datensicherheit und Datensicherheit. Das informationelle Selbstbestimmungsrecht ist ein hohes Gut. Dies wissen Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen nur all zu genau, da sie immer wieder auch Diskriminierungen ausgesetzt sind. Stets ist daher zu hinterfragen, in wessen Hände zur Erfüllung welcher Zwecke die sensiblen Gesundheitsdaten der Patientinnen und Patienten gelangen sollen.

Umfassende Informationen und Positionen finden Sie in unseren Stellungnahmen:

1. Stellungnahme zum "Digitalen Versorgungsgesetz (DVG)" (vom 14.10.2019).
2. Stellungnahme zum "Patientendatenschutzgesetz (PDSG)"  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen (vom 12.02.2020).
3. Stellungnahme zum Gesetzentwurf eines Gesetzes zum Schutz elektronischer Patientendaten in der Telematikinfrastruktur (PDSG)  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen (vom 18.05.2020).
4. Stellungnahme zum Referentenentwurf einer Verordnung zur Neufassung der Datentransparenzverordnung und zur Änderung der Datentransparenz-Gebührenverordnung  Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen (vom 19.05.2020).
5. Stellungnahme zum Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit für ein Gesetzes zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens (Digital-Gesetz - DigiG) (vom 15.11.2023).
6. Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur verbesserten Nutzung von Gesundheitsdaten (Gesundheitsdatennutzungsgesetz – GDNG) (vom 15.11.2023).

Weitere Informationen zur Digitalisierung des Gesundheitswesens

Vielseitige und detaillierte Informationen zur Digitalisierung des Gesundheitswesens, zur Elektronischen Patientenakte, dem E-Rezept, zu Apps auf Rezept und dem Nationalen Gesundheitsportal www.gesund.bund.de des Bundesministerium für Gesundheit finden Sie auf unserer Homepage im Bereich „Selbsthilfe Digital“ unter dem Link "Digitales Gesundheitswesen".