Gemeinsam für die Pflege

Runder Tisch für die, die pflegen
Zusammenarbeit am runden Tisch
„Der runde Tisch für die, die pflegen“ bringt verschiedene Angehörigenverbände, die BAG SELBSTHILFE sowie den Deutschen Pflegerat zusammen, um gemeinsam die drängendsten Themen und Herausforderungen im Bereich der Pflege anzugehen. Dieses Gremium bietet eine wertvolle Plattform, um die aktuelle Lage kritisch zu beleuchten, Lösungsansätze zu entwickeln und konkrete Maßnahmen für eine Verbesserung der Pflegesituation anzustoßen.
Ein zentrales Anliegen ist die Verwertung der aktuellen Lage. Menschen mit Pflegebedarf und ihre An- und Zugehörigen erleben häufig eine regelrechte Versorgungs-Odyssee, da die Vielzahl der Angebote und deren Spezialisierung auf einzelne Themen die Orientierung erschweren. Neue Formen der Unterstützung, wie beispielsweise das "Distance Caring", gewinnen zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig ist die Versorgungslage angespannt: Ein beträchtlicher Teil der beruflich Pflegenden – rund 30 % – befindet sich im Ruhestand, und die demografische Entwicklung verschärft den Personalmangel weiter. Die Pflege gleicht oftmals einem Hamsterrad, in dem Personalmangel zu einer Versorgungs-Triage führt. Zudem sorgt das Tariftreuegesetz für Spannungen, indem es beruflich Pflegende und An- sowie Zugehörige gegeneinander ausspielt.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, diskutiert der runde Tisch vielfältige Handlungsmöglichkeiten. Dazu gehören Reformen des Föderalismus, der Aufbau neuer Strukturen und die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung, beispielsweise in Form eines neuen Gesellschaftsvertrags, der Ansätze wie Community Care und Nachbarschaftshilfe umfasst. Ziel ist es außerdem, mehr Durchlässigkeit im Pflegesystem zu schaffen und Fürsorge als wichtigen Beitrag anzuerkennen. Die Selbstwirksamkeit der Betroffenen wird dabei besonders berücksichtigt, um demokratische Prozesse zu stärken. Zudem soll durch eine gemeinsame Stimme, die Brücken zwischen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft baut, stärkerer Druck für nachhaltige Veränderungen ausgeübt werden – etwa durch Aktionsbündnisse oder konzertierte Aktionen.
Konkrete Maßnahmen, die aus diesen Diskussionen hervorgehen, umfassen die gemeinsame Erarbeitung von Stellungnahmen und Positionspapieren.
Für die Zukunft geplant ist beispielsweise auch die Organisation eines Fachtags mit Ministerien wie dem BMFSJ, BMG und BMW, um die Anliegen direkt auf die politische Agenda zu setzen. Darüber hinaus soll die Perspektive pflegender Angehöriger auf dem Deutschen Pflegetag verstärkt in den Fokus gerückt werden.
„Der runde Tisch für die, die pflegen" bietet eine gute Gelegenheit, Angehörigenverbände, die Selbsthilfe und die professionelle Pflege zusammenzubringen. Gemeinsam stehen sie für dasselbe Ziel ein: eine bessere (pflegerische) Versorgung für alle Beteiligten.
Dieser Austausch ermöglicht es den verschiedenen Akteuren, ihre Perspektiven, Erfahrungen und Kompetenzen zu vereinen, um Lösungen zu entwickeln, die sowohl die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen, der pflegenden An- und Zugehörigen als auch der professionell Pflegenden berücksichtigen. Durch die Zusammenarbeit können Synergien geschaffen werden, die die Herausforderungen im Pflegebereich ganzheitlich angehen und nachhaltig verbessern.
Gemeinsamer Impuls für die Koalitionsverhandlungen aus Sicht der Pflegenden
Pflege in Deutschland: Pflegende An- und Zugehörige stärken und unterstützen
Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die nur durch gemeinsames Engagement bewältigt werden kann. Millionen von Angehörigen übernehmen täglich die Verantwortung für die Betreuung und Pflege von Familienmitgliedern und nahestehenden Personen. Sie sind unverzichtbare Partner*innen der professionellen Pflegekräfte und tragen entscheidend zur Stabilität unseres Pflegesystems bei.
Daher fordern die unterzeichnenden Verbände pflegender Angehöriger und beruflich Pflegender die Bundesregierung nachdrücklich dazu auf, die gesellschaftliche und politische Wertschätzung für pflegende Angehörige zu stärken. Diese sollen als gleichberechtigte Akteur*innen in der Pflegeplanung und -steuerung anerkannt und einbezogen werden.
Das Impulspapier Dieses Dokument in neuem Tab öffnen und vorlesen wurde am 20. März 2025 an die Verhandlungsführer*innen der Koalitionsgespräche sowie an die Arbeitsgruppen Gesundheit und Pflege, Familie, Frauen, Jugend, Senioren und Demokratie weitergeleitet.